Friedrich Dürrenmatt

Frank der Fünfte

Kommödie einer Privatbank

Klassenspiel der Klasse 12A
der Rudolf Steiner Schule Nürnberg 
am 31.3.2000 und 1.4.2000

Frank V. ist in der fünften Generation Besitzer und Direktor einer Privatbank, die sich schon in den ersten Szenen als reinstes Verbrechersyndikat entpuppt. Neue Mitarbeiter werden nur bei genügender krimineller Energie eingestellt, alle lügen und betrügen, was das Zeug hält, und auch vor Mord schreckt man nicht zurück, wenn es zum Nutzen der Bank ist. Allerdings sind auch für diese ehrenwerten Damen und Herren die goldenen Zeiten vorbei, Frank beneidet seine Vorgänger um ihre Skrupellosigkeit und Härte, statt der früheren Saufgelage gibt es Birchermüsli und Kräutertee für die angeschlagene Gesundheit, und einer träumt sogar von einem beschaulichen Lebensabend im Kittchen. Also beschließt man nach dem vorgetäuschten Tod Franks und seiner Frau die Bank zu liquidieren und fortan anständig zu leben. Doch es kommt ganz anders...


Die Darsteller

Frank V.Raphael Knauf
Seine Frau OttilieJohanna Saltzwedel
Marina Hailand
Seine Tochter FranziskaCristina Wiedl
Sein Sohn HerbertTobias Schaller
Prokurist Emil BöckmannMoritz Riemke
Personalchef Richard EgliThada Suanduanchai
Frieda FürstHannah Kreitlow
Kristina Glücker
Lisa HäberlinJennifer Protz
Anja Kiefer
Cornelia SchmalzSusanne Martin
Nina Weißbrod
Theo KappelerRüdiger Seel
Päuli NeukommJohannes Zaar
Heini ZurmülJakob Martin
Ernst SchlumpfDominik Lösch
Björn Edenharter
Hotelbesitzerin
Apollonia Streuli
Muriel Rühle
Uhrenfabrikant
Piaget
Johannes Lang
Staatspräsident
Traugott von Friedemann
Andreas Kotzian
Pfarrer MoserThengis Greifenstein
Deepak Kumar
SuzanneMaxie Zadek
Bettina Schultheiß
StaatssekretärinAnna Stürcke
KrankenschwesterLeonore Laube

Die Szenen

  1. Wie Helden von Shakespeare
  2. Den Tod an der Gurgel
  3. Wir sausen zu den Ahnen
  4. Was wir schieben und erraffen
  5. Frühmorgens vor unseren Missetaten
  6. Der Preis der Liebe
  7. Halunken mit Stil sind rar
  8. Schwefelkies und Alpenglühen
  9. Ihr Fleisch und Blut
  10. Brüderlein und Schwesterlein
  11. Die Freiheit ist schön
  12. Madame darf aufatmen
  13. Das Weib stößt zu
  14. Hin und Her
  15. Das Glück des Lebens
  16. Göttlicher Zuspruch
  17. Die Abdankung
Kompositionen:Kristina Glücker
Hannah Kreitlow
Johannes Zaar
Thada Suanduanchai
Musik:
Klavier:Kristina Glücker
Hannah Kreitlow
Gitarre:Johannes Zaar
Johannes Lang
Bass:Thada Suanduanchai
Achim Hofmann
Schlagzeug:Simon Froschauer
Requisite:Maxie Zadeck
Kostüme:Leonore Laube
Kulissen:Kolja Birk
Susanne Häberlein
Christian Thaler
Beleuchtung:Kolja Birk
Regie:Ursula Hofrichter

Wie Helden von Shakespeare

Leider habt ihr stets vernommen
Dass die Welt nicht nach dem Wunsch der Frommen
Dass die Reichen reich und die Armen arm
Und Gott erbarm
In Bälde sich unserer Kälte.

Doch nun lasst den romantischen Quark
Der Mensch ist nicht frei, er lebt im Geschäft
Von Wölfen umstellt, von Hunden umkläfft
Im Kollektiv gefangen
Vom Nächsten beschattet, den er selber bewacht
Mit allen gehangen
Wird er über Nacht
Um seine Menschlichkeit gebracht.

Seid daher stark
Seht teils als Tragödie, teils als Schwank
Die Komödie einer Privatbank
Die Geschichte des Fünften Frank
Personen: die ganze Bande
Vom Stift bis zum Prokurist
Ja, selbst den Direktor und dessen Frau
Seht ihr leiden in dieser Schau
Sowie einige Kunden, doch die nur am Rande.

Der Grund?
Kommt man euch mit Bettlern, heult jeder Hund
Nur vor unsresgleichen seid ihr objektiv
Mitleid verzerrt und Tränendunst
Armut macht schief
Erst von einer Million aufwärts gibt es klassische Kunst.

Erfahre denn, oh Christenheit
Was wir hoffen und lieben
Vernimm, wie wir morden, schau, wie wir schieben
Und zieh den Hut ab, wenn wir fallen
Ehre sei uns allen.

Nicht nur Könige haben's arg getrieben
Nicht nur Minister, nicht nur Generale
Wateten durch Blut, stanken Skandale
Ich bin der Personalchef ich muss es ja wissen
Es saust mit uns die Welt des Schwindelns und der Wucherzinsen
Unaufhaltsam in die Binsen
Wir sind die letzten Schurken weit und breit
Nach uns nur böse, öde Ehrlichkeit.

Drum
Oh Publikum
Freu dich noch ob uns auf Erden
Was jetzt nur schändlich ist, wird unerträglich werden.

Wag dich selbst zu sehn in unserem Handeln
Die wir wie du hienieden wandeln
Verstrickt in Börsenstrategie
Angepöbelt wie noch nie
Von jedem sozialen Wicht
Stehn wir fürchterlich vor dir
Henker zwar, doch Götter schier
Minder groß und blutig nicht
Als die Helden von Shakespeare.

Verzeichnis der Musikstücke:

Die Musikstücke beider Spieltage sind im MP3-Format verfügbar. Sofern ein MP3-Player installiert ist kann durch Klick auf die Namen der Solisten des entsprechenden Spieltags die jeweilige Fassung abgespielt werden.
IndexTitelKomponistenSolisten
Freitag 31.3.Samstag 1.4.
1 Prolog (wie Helden von Shakespeare) Johannes Z, Kristina, Thada -
2 Trauermarsch Kristina Chor
3 Was wir schieben und erraffen Kristina Chor
4 Mit wem ich auch schlief Johannes Z, Thada Hannah Kristina
5 Frühmorgens vor unseren Missetaten Kristina Hannah Kristina
6 Halunken mit Stil Johannes Z, Thada Johanna Marina
7 Oh Sonne bleibe stehn Kristina Johannes Z
8 Ahnenlied Kristina Raphael
9 Brüderlein und SchwesterleinJohannes Z, Kristina, Thada Cristina, Tobias
10 Es ist Nacht Hannah Raphael Raphael
11 Geschäftsschluss Johannes Z, Thada Raphael
12 Anständigkeit, Traum des Lebens Johannes Z, Thada Johannes Z, Raphael, Susanne Johannes Z, Nina, Raphael
13 Du siehst mich Publikum geschändet jetzt Kristina Johanna Marina
14 Die Freiheit ist schön Kristina Johannes L
15 Zugabe (Freiheit) Kristina Chor

Bilder zu den Aufführungen